Industriehalle in Brixen in Vollbrand

Einsätze

Am Donnerstagabend, den 10. Mai 2018, kam es in der Industriezone in Brixen zu einem Großbrand. In der Johann-Kravogl-Straße stand eine Industriewäscherei in Vollbrand, die Flammen drohten auf umliegende Gebäude überzugreifen. Im Zuge des Einsatzes mussten zwei firmenangehörige Personen aufgrund von leichten Verbrennungen medizinisch versorgt werden.Die Alarmierung der Feuerwehr Milland, zur Unterstützung der Feuerwehr Brixen, erfolgte um 22:12 Uhr. Bereits nach wenigen Minuten waren die Millander Wehrmänner mit den ersten drei Fahrzeugen vor Ort. Unter der Einsatzleitung des Kommandant-Stellvertreter der FF Brixen wurde gleich zu Beginn das Tanklöschfahrzeug der FF Milland in der Nähe des brennenden Gebäudes positioniert und die Tragkraftspritze des Löschfahrzeuges direkt beim Eisack – etwa 200 Meter entfernt – in Stellung gebracht. Vom Eisack wurden mehrere Schlauchleitungen zum Tanklöschfahrzeug gelegt und von dort weiter zum mobilen Wasserwerfer, der zwischen der brennenden und der noch intakten Lagerhalle positioniert wurde, um eine Riegelstellung aufzubauen.Einige Wehrmänner haben in der Zwischenzeit Schlauchleitungen in Richtung Eisenbahn (Westseite des Gebäudes) gelegt, um die dort stehenden LKWs und Baracken abzuschirmen. Auch eine Gasübergabestation musste dort gekühlt werden. Die Schieber der Gasstation und eines ebenfalls dort befindlichen Gefahrenstofflagers wurden von Technikern geschlossen. Es mussten jedoch mehrere Propan- und Acetylengasflaschen in Sicherheit gebracht werden. Gemeinsam mit Wehrmännern der Feuerwehren von Tschötsch, Schabs und Aicha konnten an der Westseite des Gebäudes mehrere Strahlrohre und ein Wasserwerfer eingesetzt werden. Später wurde auch ein Schaumangriff durchgeführt um brennende Kunststoffe besser löschen zu können.Während von der Drehleiter aus der Brand von oben bekämpft wurde, hat sich ein Atemschutztrupp der FF Brixen und der FF Milland ein Bild vom Inneren der zweiten Lagerhalle gemacht, in der Aluminiumteile, Photovoltaikmodule und Verpackungsmaterialien gelagert waren. Einzelne durchschlagende Flammen im Dachbereich wurden vom Atemschutztrupp abgelöscht. Zudem wurden die Trennmauer und die Eisen-Schiebetore zwischen den beiden Hallen gekühlt. Mittels Großraumlüfter konnte der Rauch aus der Halle gedrückt werden.In der Zwischenzeit haben die nachgeforderten Feuerwehren 13 Tragkraftspritzen beim Eisack in Stellung gebracht. Auf der Südseite des Brandobjektes wurde die Drehleiter der Feuerwehr Klausen positioniert, unterstützt von der FF Albeins und der FF Schrambach. Das benötigte Wasser wurde von Hydranten und vom Großtanklöschfahrzeug (13.000 l) der Berufsfeuerwehr Bozen entnommen. Die Koordination aller Atemschutzträger erfolgte am Atemschutzsammelplatz, mit dem Atemschutzfahrzeug der FF Brixen und dem Kommandofahrzeug der FF Milland. Wehrmänner der FF Tschötsch übernahmen die Überwachung der Atemschutzträger. Insgesamt wurden etwa 100 Atemschutzträger eingesetzt.Nach zwei Stunden intensiver Löschmaßnahmen war der Brand unter Kontrolle. Ab 2 Uhr früh konnten nach und nach Einsatzkräfte abrücken. Das Tanklöschfahrzeug der FF Milland versorgte die Drehleiter der FF Brixen für die Nachlöscharbeiten bis etwa 5:30 Uhr mit Löschwasser. Im Einsatz standen die Freiwilligen Feuerwehren von Brixen, Albeins, Sarns, Milland, Tschötsch, Tils, Vahrn, Neustift, Schalders, Aicha, Schabs, Mühlbach, Natz, Schrambach und Klausen sowie die Berufsfeuerwehr Bozen. Zudem Abschnittsinspektor Albert Tauber, Bezirksfeuerwehrinspektor Konrad Unterthiner, Bezirksfeuerwehrpräsident Franz Goller und die Disponenten des Bezirksfeuerwehrverbandes Eisacktal.Der Einsatz seitens des Rettungsdienstes wurde vom organisatorischen Leiter koordiniert. Ihm zur Seite standen Notarzt und Krankenpfleger sowie die Besatzung von einem Rettungstransportwagen und von drei Krankentransportwagen. Auch die Schnelleinsatzgruppe des Roten Kreuzes war vor Ort, ebenso wie die Polizei und die Carabinieri. Die Versorgung der Einsatzkräfte mit Essen und Getränken übernahm der Hilfszug des Zivilschutzes. Mitarbeiter der Landesumweltagentur haben noch in der Nacht Messungen der Luftqualität vorgenommen.Zwei Stunden nach Ende des Ersteinsatzes wurde die Feuerwehr Milland erneut alarmiert. Gemeinsam mit den Feuerwehren von Brixen, Albeins, Sarns, Tschötsch, Vahrn, Elvas, St. Andrä, Klausen, Villanders und Albions mussten Nachlöscharbeiten durchgeführt werden. Um versteckte Glutnester ablöschen zu können musste ein Teil des noch intakten Blechdaches mit Spezialsägen geöffnet werden. Zudem wurden Löcher in die Betondecke gebohrt um mit Löschlanzen Zwischenräume zu erreichen. Auch Löschschaum kam wieder zum Einsatz, sowohl von der Drehleiter, als auch vom Nebengebäude aus.Danach standen noch umfangreiche Instandhaltungsarbeiten der Gerätschaften und das Reinigen von Fahrzeugen und der Einsatzkleidung auf dem Programm. Nach insgesamt 16 Stunden konnte der Großeinsatz für 40 Millander Wehrmänner dann beendet werden.Fotos: FF Milland, Fabio De Villa.Ein ausführliches Video vom Großbrand gibt es hier: youtu.be/iNYCRqCwh5s